Leitbild
Der Jugendclub in Strausberg Vorstadt ist für zahlreiche Kinder und Jugendliche seit vielen Jahren eine wichtige und tägliche Anlaufstelle. Er ist Dreh- und Angelpunkt ihres sozialen Lebens, ein geschützter Rahmen, ein Raum des Wachsens und Ausprobierens sowie ein Rückzugsraum von alltäglichen Konflikten in Schule und Familie. In den Worten unserer Besucher*innen:
„Hier kann ich so sein, wie ich bin.“
„Zu Hause gibt es immer Stress, hier fühl‘ ich mich wohl.“
„Hier sind meine Freunde.“
In der Regel besuchen Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 21 Jahren den Jugendclub. Über den Tag verteilt kommen bis zu 50 Kinder und Jugendliche und nutzen den offenen Treffpunkt und die offenen Angebote – bei spezifischen Angeboten oder in Ferienzeiten kommen weitere hinzu.
Die Gesellschaft und die Medien stellen Jugendliche vor eine Vielzahl an Herausforderungen, die eine hohe Last bedeuten und manchmal überfordern können. Hier setzt die pädagogische Arbeit im Club Strausberg Vorstadt an. Wir schaffen Perspektiven, ohne Leistungsdruck zu erzeugen und orientieren uns dabei an den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen. Dabei lassen wir die nötige Freiheit, um Selbsterfahrungen zu ermöglichen. Der Jugendclub soll bei den Kindern und Jugendlichen die Entwicklung von Selbstwertgefühl, Eigenständigkeit und Ich-Stärke fördern und ihnen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen.
Die pädagogischen Fachkräfte des Clubs nehmen die einzelnen Kinder und Jugendlichen ganzheitlich und vor dem Hintergrund ihrer Lebenswelt wahr. Alle Angebote des Clubs dienen der Beziehungsbildung zu den Kindern und Jugendlichen und schaffen Möglichkeiten, Projekte als Medium zum Erlernen und Erproben von Schlüsselkompetenzen zu nutzen. Unter Schlüsselkompetenzen verstehen wir: Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit, Reflexion des eigenen Handelns, Denken in Zusammenhängen, Flexibilität, Selbstständigkeit, verantwortlicher Umgang miteinander und mit den Materialien, Kreativität, Lernbereitschaft, Zuverlässigkeit, Ausdauer, Kritikfähigkeit, u.v.m.
Die Angebote und Gestaltung des Alltags im Jugendclub richten sich nach den Bedürfnissen und Interessen der Jugendlichen. Dies geschieht vor allem über die regelmäßig stattfindenden Clubplena, bei denen alle Besucher*innen teilnehmen, ihre Bedürfnisse artikulieren und gemeinsam Entscheidungen treffen können.
Zum anderen haben wir uns auch für die Organisation von Projekten entschieden, von denen wir als Fachkräfte denken, dass sie als Teil unserer pädagogischen und sozialen Arbeit wichtige Bausteine sind. Des Weiteren beziehen wir auf dieser Ebene auch Entwicklungen und Ergebnisse aus der fachlichen Zusammenarbeit in Netzwerken und politischen Diskursen mit ein.
Unser oberstes Ziel ist es dabei, dass Jugendliche lernen gesellschaftliche Vorurteile, Stereotype und Machtpositionen im Hinblick auf ethnische, kulturelle oder religiöse Hintergründe, sexuelle Orientierung, die Rolle von Mann und Frau in der Gesellschaft, körperliche und psychische Verfasstheit, Bildung, Alter und Stellung in der Gesellschaft differenziert zu hinterfragen und eine eigene Position hierfür zu entwickeln. Wir gehen davon aus, dass Demokratie aktiv angeeignet werden muss. Durch die konkrete Praxis von Demokratie in pädagogischen Organisationen, demokratischen Vereinen und in kommunaler Lebenswelt soll und kann das geschehen. Da Demokratie selbsttätig angeeignet werden muss, verstehen wir sie auch als Thema der Selbstbildung (besonders von Kindern und Jugendlichen) und kommen so zum Begriff der Demokratiebildung. Damit solche Partizipation nicht von der Willkür oder Gnade der Erwachsenen bzw. Fachkräfte abhängt, ist es wichtig, Mitentscheidung und Mitverantwortung als Rechte der Kinder und Jugendlichen im Cluballtag zu verankern.
Der Club bietet Jugendlichen und jungen Erwachsenen auch die Möglichkeit (Schul-)Praktika zu absolvieren. Ebenso ist es möglich, den „sozialen Hilfsdienst“ oder die „freie Arbeit“ in der Einrichtung abzuleisten, sofern das in den Rahmen passt.